Ein botanisch-kulinarisches Landschaftsportrait. Gut Holzhausen, Nieheim, Ostwestfalen, 2011.
DIE INSTALLATION: zehn von der Decke hängende Gebilde aus Weidenzweigen, ihre Form: an Knospen erinnernd. Die starken Zweige sind an ihren Enden mit flexibleren dünnen Ruten zusammengebunden. Das Material und die spezielle Art der Verknotung mit einem speziellen Weidenknoten erinnert an die regionaltypischen Flechthecken aus Haselsträuchern und Weidenzweigen, ein traditionelles Element der bäuerlichen Landschaft rund um Nieheim.
Die Form der Knospen wird bestimmt durch runde Holzplatten, die die Ruten unter Spannung biegen und die selbst durch den Druck der auseinandergebogenen Äste gehalten werden. Jede dieser zehn „Knospen “ ist einem bestimmten Teil des Gutshofes oder seiner umgebenden Landschaft gewidmet. Für jede der Platten oder „Geschmackspaletten“ wurden je 3-5 eßbare Pflanzen und Wildkräuter der verschiedenen Orte gesammelt und verarbeitet. Runde Kohleschriftzüge unter den schwebenden Gebilden verweisen auf die Fundorte der pflanzlichen Zutaten: ‚Der Rosenteich‘, ‚Die Gräfte‘, ‚Die Schloßwiese‘, ‚Der Obstgarten, ‚Der Gemüsegarten‘, ‚Ställe&Weiden‘, ‚Feld-& Ackerkräuter‚ ‚Der Waldrand‘ und ‚Der Wald‘. Aus den botanischen Fundstücken entwickelte Birgit Kratzheller Rezepte um die Geschmäcker der Orte einzufangen. Die Betrachtung der Installation bildete für rund 150 Gäste den Auftakt zur Eröffnung des einwöchigen Musikfestivals VOICES, das jährlich auf dem Gut stattfindet. Nach einer erklärenden Einführung und kurzen Betrachtung wurde die Installation ‚zur geschmacklichen Rezeption‘ freigegeben und aufgegessen.
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