Birgit Kratzheller verbindet in ihrer Arbeit die Wertschätzung für die Geschichte eines Ortes, Naturschönheit und Botanik. Von großen öffentlichen Outdoor-Projekten in ihrem Heimatland bis hin zu bunt beleuchteten Indoor-Installationen präsentiert und inszeniert Birgit Kratzheller die Natur die sie umgibt.
Die eigenartigen und „grotesken“ Formen von keimenden Kartoffelsorten werden in zwei ihrer Projekte erforscht. „Pataters“ spiegelt das Verhältnis dieser wichtigen Kulturpflanze zu historischen landwirtschaftlichen Gebäuden nahe der Stadt Stade in Deutschland wider und „Potato Boxes“ erkundet die überraschende Vielfalt der in der Region entwickelten Kartoffelsorten. Die Kartoffel, dargestellt als eine lebende Kreatur, die in ihren beleuchteten Kästen eingeschlossen ist, wird irgendwie fremdartig und deutlich un-nahrungsähnlich.
Andere Projekte wie „Die Windwiege“ und „Eva 390“ involvieren die Sinne und fördern neue Sichtweisen. Die ‚Windwiege‘, ein großes Holznetz, das an alten Buchen in einem deutschen Wald hängt, schafft einen geheimnisvollen und magischen Raum, von dem aus man den Himmel und das überhängende Blätterdach betrachten kann. Die rätselhafte „Eva 390“ wurde am besten aus einem Flugzeug überschaut, aber am intensivsten als Maisfeldlabyrinth erlebt.
Die baumhohen „Spindeln“ verleihen einem Material, das jahrhundertelang die Basis für die lokale Stoffproduktion darstellte, Wiedergeburt und sinnliche Präsenz. „Tasty buds“ waren die raumhohen Rahmen für ein essbares Landschaftsporträt: die Präsentation einer Sammlung von Leckerbissen aus typischen Wildpflanzen von zehn verschiedenen Biotopen der Landschaft.
Mit all ihren Projekten eröffnet Birgit Kratzheller neue Perspektiven auf Natur, Geschichte und Landschaft.“
Sam Bower / www.greenmuseum.org